Der Herd ist 7 Jahre alt und schon kaputt. „Das ist kein Zufall, sondern gewollt,“ sagt Heinrich Jung und krempelt die Ärmel hoch. „Die Dinge werden so gebaut, dass sie kaputt gehen. Sie sollen sich ja ein neues Gerät kaufen,“ sagt er und schraubt die Elektronik des Herdes auf. Vor 37 Jahren hat sich der Elektro-Meister mit seiner Reparaturwerkstatt für defekte Elektrogeräte selbständig gemacht. Er ist ein Überzeugungstäter: „Wir schmeißen viel zu viel weg.“ In vielen Dingen, die uns umgeben, sei eine Sollbruchstelle eingebaut, behauptet Jung: Herde, Toaster, Mixer, Waschmaschinen, Smartphones und Rasierapparate würden absichtlich nicht für die Ewigkeit konstruiert.
Vor 37 Jahren hat er sich selbständig gemacht mit seiner „Blitzblume“. Seitdem hat Heinrich Jung knapp Geräte wieder zum Leben erweckt.
Geplante Obsoleszenz nennt dies der Fachmann, der Verfall soll uns zwingen, wegzuwerfen und zu konsumieren. Aber ist das im Angesicht wachsender Müllberge aus Plastik- und Elektro-Schrott, in Zeiten schwin