Nach tödlichem Angriff auf Touristen – Iraker fordern Maßnahmen gegen die Türkei

Nachdem am Mittwoch neun Menschen – darunter ein frisch verheirateter Ehemann und ein einjähriges Kind – bei einem mutmaßlichen Artilleriebeschuss der türkischen Streitkräfte im Nordirak getötet worden sind, haben am Donnerstag hunderte Iraker in der Hauptstadt Bagdad protestiert. Bei der Attacke seien rund zwanzig weitere Menschen verletzt worden, hieß es. Der Angriff ereignete sich in einem Sommerurlaubsort in der Nähe der nordirakischen Stadt Zakho, unweit der türkischen Grenze. Laut Berichten führen die türkischen Streitkräfte in der Region auch militärische Operationen gegen Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) durch. Die irakische Regierung machte die Türkei ebenfalls für den tödlichen Angriff verantwortlich. Das türkische Außenministerium wies die Vorwürfe indes zurück und erklärte, dass die Militäroperationen in der Region gegen Gruppen, die es als Terroristen betrachtet, im Einklang mit dem Völkerrecht stünden. Dabei würde auf die Zivilbevölkerung Rücksicht genommen. “Alles deutet darauf hin, dass die Türkei für den Anschlag verantwortlich ist, und ihr Dementi ist ein schlechter Scherz“, teilte das irakische Außenministerium mit. “Es besteht die Möglichkeit, dass der Irak die wirtschaftliche Karte ausspielt“, sagte das Ministerium, ohne weitere Erklärungen abzugeben. “Wir fordern eine echte Antwort von der irakischen Regierung“, sagte der Demonstrant Haider al-Tamimi und warf den Politikern im föderalen Irak und in der autonomen kurdisch geführten Region, wo der Angriff stattfand, eine schwache Reaktion auf das Blutvergießen vor. Bereits am Mittwochabend versammelten sich dutzende Iraker vor der türkischen Botschaft in Bagdad, wobei ein Demonstrant die türkische Flagge auf dem Dach der Botschaft entfernte. Mehr auf unserer Webseite:
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