HERMANN HESSE - WEIHNACHTSABEND

Dichtung von Hermann Hesse (Foto) entst. 1902 / Rezitation: Fritz Stavenhagen / Anmerkung: Es scheint wirklich den Menschen nur eine Hoffnung zu geben: Zwar nicht die Welt und die anderen, aber wenigstens sich selbst einigermaßen ändern und bessern zu können; und auf denen, die das tun, beruht im geheimen das Heil der Welt. () Am dunklen Fenstern stand ich lang Und schaute auf die weiße Stadt Und horchte auf den Glockenklang, Bis nun auch er versungen hat. Nun blickt die stille reine Nacht Traumhaft im kühlen Winterschein, Vom bleichen Silbermond bewacht, In meine Einsamkeit herein. Weihnacht! - Ein tiefes Heimweh schreit Aus meiner Brust und denkt mit Gram An jene ferne, stille Zeit, Da auch für mich die Weihnacht kam. Seither voll dunkler Leidenschaft Lief ich auf Erden kreuz und quer In ruheloser Wanderschaft nach Weisheit, Gold und Glück umher. Nun rast’ ich müde und besiegt
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