IG Farben, “großer Wirtschaftskrieg der Völker“, deutscher Imperialismus und das NS-“Modell Europa“
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“Hitlers inländische Unterstützungen reichten in der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1933 bei weitem nicht aus, auch nicht die Gelder, die für ihn der Bankier und spätere Parteigenosse SS-Brigadeführer Freiherr von Schröder und die Ruhrindustrie natürlich zu ihren Gunsten mobilisierten.
Auch ein weiterer Großkapitalist wurde zur Rettung Deutschlands aktiv.
1929 appellierte Alfred Hugenberg in einem Rundschreiben an US-Millionäre, das drohende Chaos in D. abzuwenden. (...) in seinem Brief an die US-Millionäre beschwor der Konzernherr bereits die Gefahr eines Krieges mit der Sowjetunion und machte klar, offenbar eigentliches Ziel der Agitation, daß man Geld brauchte für eine Partei, die wieder aufrüste.
Er schloß seinen Appell: »Unsere Sache ist die Ihre«. ()
Quelle:
“Moloch“ Eine kritische Geschichte der USA (1992) von Karlheinz Deschner
Der “Wehrwirtschaftsführer“ Fritz Thyssen (*) war 1926 “Leiter“ des Thyssen-Konzerns.
Ab 1923 finanzieller Förderer der NSDAP und Hitlers »Türöffner« zur westdeutschen Schwerindustrie.
Seit 1933 NSDAP, Preuß.Staatsrat, MdR.
Nach Bruch mit dem Regime 1939 Emigration in die Schweiz, 1940 in Frankreich.
1941 Memoiren: “Ich bezahlte Hitler“.
1941 Verhaftung, Sonderhäftling in Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau.
1948 als minderbelastet entnazifiziert, Auswanderung nach Argentinien () in Buenos Aires.
Quelle:
Ernst Klee: “DAS Personenlexikon zum Dritten Reich“ (2003)
Gespräch Hitlers mit Breiting, dem Chefredakteur der konservativen “Leipziger Neuesten Nachrichten“, im Mai und Juni 1931.
(Auszüge) Breiting: “Wie stehen Sie zu der Frage des Privateigentums?
Ich habe der letzten Juristentagung in Leipzig beigewohnt und von Ihrem Parteigenossen Feder hierauf auch keine befriedigende Antwort bekommen.
Die Frage des Privateigentums wird in bürgerlichen Kreisen sehr stark erörtert, und ich glaube nicht, daß Sie viel Eroberungen in bürgerlichen Kreisen machen können, wenn Sie diese Frage nicht klären.
Man hat überhaupt den Eindruck, daß ihre Redner absichtlich in diesem Punkt Unklarheit lassen, und daß man mit gewissen phantastischen Vorstellungen von allgemeiner Gewinnbeteiligung kommunistische und sozialistische Ideen bunt durcheinanderwirft.
Jeder erhofft doch heute von der Wirtschaft des Dritten Reiches gerade das, was seinen eigenen Interesse entspricht. Der Arbeiter will Gewinnbeteiligung am Betrieb, höheren Lohn, staatliche Alterspension usw.
Ich finde nicht, daß Ihre Parteiführung viel tut, um darüber Klarheit zu schaffen.“
Adolf Hitler: (....)
“es kommt einzig und allein darauf an, daß der Grundgedanke im Wirtschaftsprogramm meiner Partei klar herausgestellt wird, und das ist der Autoritätsgedanke. Ich will die Autorität, ich will die Persönlichkeit, ich will, daß jeder den Besitz, den er sich erobert hat, behalten soll, nach dem Grundsatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz.
Nur soll der Staat die Kontrolle behalten, und jeder Besitzende soll sich als Beauftragter fühlen, er hat die Pflicht, seinen Besitz nicht zum Mißbrauch gegen die Interessen des Staates, gegen die Interessen seiner Volksgenossen zu verwenden.
Das ist das Entscheidende.
Das Dritte Reich wird sich immer das Kontrollrecht über die Besitzenden vorbehalten. Wenn Sie sagen, daß das Bürgertum sich über die Frage des Privateigentums den Kopf zerbricht, so berührt mich das gar nicht.
Das Bürgertum verlangt etwa Rücksicht von mir? Ich nehme auf das Bürgertum und seine Empfindlichkeiten nicht die allergeringste Rücksicht.
Das heutige Bürgertum ist im Kern verfault; es hat keinen Schwung mehr, es will nur Geld verdienen, und deswegen schädigt es mich, wo es kann.
Auch die bürgerliche Presse schädigt mich und möchte mich und meine Bewegung am liebsten zum Teufel wünschen.
(...)
Das Bürgertum ist auch schuld daran, daß der Marxismus als Seuche am Volkskörper sich tief einfressen konnte. Der Marxismus wird mit Stumpf und Stiel ausgerottet.
Glauben Sie, ich mache mit dem Marxismus bei einer Revolution Kompromisse?
Ich mache keine Kompromisse, keine. Mache ich einen Kompromiß, dann lebt der Marxismus in 30 Jahren wieder auf.
Der Marxismus muß getötet werden.
Er ist die Vorfrucht des Bolschewismus....“
Die Gespräche sind vollständig veröffentlicht in:
: “Ohne Maske“, Hitler - Breiting Geheimgespräche, (1931) Frankfurt/M (1968)
Mehr Infos:
Waren die Nationalsozialisten nicht links? - Der NSDAP-Faschismus und die soziale Frage
Die Nazis, die Arbeit und das Geld | Doku | ARTE
Die “Machtergreifung“ der NSDAP - Wie Reichspräsident Hindenburg Hitler zum Kanzler machte
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